Fit for Agenda 2030/ 70 Jahre Menschenrechte.

Bunte Veranstaltungsreihe zum Thema „Nachhaltige Entwicklung“ in Kraichtal gestartet:

 

Die Diskussion um die Menschenrechte ist beinahe so alt wie die Menschheit selbst. Bereits vor Christi Geburt beschäftigten sich die alten Philosophen mit der großen Frage „Welche universellen Rechte den Menschen zeitlebens zustehen?“. Der in Stein gehauene Kyros-Zylinder aus Persien wurde bereits 538 v. Chr. mit grundlegenden Gedanken zu den Menschenrechten geprägt und gilt daher als erste Menschenrechtscharta der Welt. Universelle Bedeutung und das was einer allgemeinen Gültigkeit am nächsten kommt, erhielten die Menschenrechte aber erst vor 70 Jahren, als die Vereinten Nationen die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte” proklamierten. 30 Artikel sollten fortan genauestens definieren, welche Grundrechte einem jeden Menschen auf der Erde zustehen. Zwar fühlt sich eine immer größer werdende Zahl an Ländern auf der Erde an dieses Regelwerk gebunden, doch gibt es leider im Gegenzug auch eine große Zahl an Machthabern, die diese Rechte systematisch beschneidet und missachtet.

 

 

 

Auch die Stadt Kraichtal gedenkt mit einer Veranstaltungsreihe an den 70. Jahrestag der Proklamation der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang sind hierbei eine nachhaltige Entwicklung, Bildung und Aufklärung - unabdingbare Eckpfeiler für die Verwirklichung der Menschenrechte. In diesem Kontext ist auch die Agenda 2030 entstanden, die fünf große Ziele definiert. Diese sind der Kampf gegen die Armut, den Hunger und für gesundheitliches Wohlergehen, hochwertige Bildung und Geschlechtergleichheit. Am Freitagabend, 14. September, fand in der evangelischen Kirche Menzingen der Auftakt der Kraichtaler Veranstaltungsreihe zum Thema „Nachhaltige Entwicklung” statt. Gestaltet wurde der Abend durch die Mitglieder des Vereins Frauenwürde „Manisita” aus Kronau. Kernstück des Programms, das durch Tanzeinlagen und mehrere Vorträge bereichert wurde, war die Wanderausstellung „Human rights”, die insgesamt 18 Keilrahmenbilder - gestaltet von jungen Mädchen aus Indien und Bruchsal zum Thema Menschenrechte - zeigte. Zu den Gastrednern an diesem Abend zählten der aus Indien angereiste Reverend Benedict Charles, Ria Himmelsbach vom Verein Manisita und Kraichtals Bürgermeister Ulrich Hintermayer. Das Stadtoberhaupt, das auch die Schirmherrschaft für die Veranstaltungsreihe übernommen hat, unterstrich in seiner Ansprache besonders die Bedeutung des weltweiten Zieles der hochwertigen Bildung und verwies in diesem Zusammenhang auch auf die entsprechenden Veranstaltungen in den Kraichtaler Grundschulen Mitte Oktober. An der Veranstaltungsreihe „70 Jahre Menschenrechte - Fit 4 Agenda 2030” sind neben dem Kronauer Verein für Frauenwürde, auch der Weltladen Kraichtal, der Verein „Kraichtal hilft”, das Depot 25 und der CVJM Baden intensiv beteiligt. Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite der Stadt Kraichtal unter www.kraichtal.de

 

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Artikel aus BNN

vom 24.9.18

Fit 4 Agenda 2030 – gemeinsam

mit der Stadt Kraichtal für die Welt-Entwicklungsziele

 

Mit jedem Bissen ein bisschen die Welt retten und Fair-antwortung tragen

Tu dir Gutes - trage Organic Fair Sozial

Genieße Einfach FITMACHER statt DICKMACHER

Lebe NACHHALTIG

 

Bildung ist der Schlüssel für Entwicklung und Innovation und damit für eine nachhaltige, zukunftsfähige Gesellschaft. Ohne bessere Bildung können die 17 SDGs /Nachhaltigkeitsziele nicht umgesetzt werden

Fakt ist:

Wir leben auf zu großem Fuß auf Kosten der Menschen im Globalen Süden, wir wollen billig und viel - das kommt Menschen im Globalen Süden teuer zu stehen. Menschenrechte werden massiv verletzt; Obwohl es seit 70 Jahren verbriefte Menschenrechte für ALLE Menschen gibt!

Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Diskriminierung, Ausbeutung und Unterdrückung sind immer noch an der Tagesordnung:

Am Beispiel unseres Arbeitsgebietes in Rishikesh und Haridwar / Nordindien können wir über Fakten berichten, wie Kinder und Jugendliche oft nicht zur Schule gehen können, weil sie zum Lebensunterhalt der Familien beitragen müssen. Ca 80 % des Einkommens müssen diese Familien für Lebensmittel ausgegeben, bei uns sind es grad mal 11 %! Beschäftigt sind die Jugendlichen oft in Textilfabriken oder bei Großgrundbesitzern zu miserablen Arbeitsbedingungen.

Mit diesem Projekt versuchen wir, Interesse an Entwicklungsländern zu wecken und globale Zusammenhänge und ihre Einflüsse auf den einzelnen Menschen aufzuzeigen. Bei den Teilnehmer_innen soll Empathie geweckt werden durch Perspektivwechsel, wie gleichaltrige Jugendliche mit ihren Familien den täglichen Überlebenskampf bestehen am Beispiel Indien.

Mit Blick auf unser tägliches Konsumverhalten wird offensichtlich: zu viel Fast Food, zu viel Fast Fashion, zu viel Verpackung, zu viel Transportwege, zu viel Ressourcen-Verbrauch, zu viel Verschwendung, zu viel Gleichgültigkeit.

Das Essen in den meisten Schulkantinen oder Schul-Kiosks ist alles andere als nachhaltig und keineswegs gesund und leistungsfördernd - im Gegenteil. Der billigste Anbieter ist gefragt: je billiger, desto "besser". Anstatt optimal gilt maximal.

Das ist unsere Beobachtung bei unserer Arbeit in Schulen und Einrichtungen, leider auch in der Öffentlichkeit und in unserem persönlichen Umfeld. Beim Blick auf das Über-Angebot in Supermärkten und Bekleidungshäusern schreit einem Ungerechtigkeit entgegen. Satte Menschen werden mit immer neuen, oft gesundheitsschädlichen Angeboten geködert. Die Sichtung der vollen Einkaufwagen und überwiegend übergewichtigen Konsumenten zeigt das Problem ohne Worte.

Die aktiven Frauen des Vereins sind beruflich im Bereich Gesundheit und Bildung tätig und kennen die Probleme auch aus der täglichen Praxis.

Motiviert durch einige erfreuliche Erfolgsgeschichten in Schulen, öffentlichen Einrichtungen und im persönlichen Umfeld aufgrund unseres mutigen Einmischens wollen wir weiterhin möglichst vielen Jugendlichen und Erwachsenen einen starken Hebel für Produktionsbedingungen weltweit in die Hand geben für bewusste Kaufentscheidung. Mit Überzeugung wollen wir Aufklären über soziale und ökologische Missstände in der Wertschöpfungskette der Nahrungs- und Textilproduktion und die Verbreitung von nachhaltigen Lösungskonzepten fördern.