Women Empowerment Projekte

Projektbesuch in Haridwar September  2016

Beim Besuch in 10 rückständigen Dörfern konnte sich unsere 1. Vorsitzende von der positiven Entwicklung unseres 2-jährigen Projekts überzeugen. Die Dorfbewohner waren sehr gespannt auf den Besuch aus Germany und bereiteten sich mit Willkommensliedern und Tänzen seit Tagen auf den großen Tag vor. Selten kommen Gäste von außerhalb in die Dörfer. Das einzige Transportmittel für Frauen ist ein Pferdefuhrwerk; Männer fahren mit dem Traktor oder auf dem Motorrad in die nächstgelegene Stadt. Wir erreichten stellenweise nur im Schritttempo mit dem Jeep die Dörfer. Mit dem Bildungsprogramm Aufklärung über die Regierungsprogramme motivieren wir die Bewohner unter anderem ihr Recht auf Mobilität gemeinsam als Dorfgemeinschaft einzufordern, sowie Zugang zu anderen Rechten wie Nahrung, Bildung, Recht auf Arbeit und Gesundheitsfürsorge. Viele kleine Fortschritte können bereits beobachtet werden. Die Mitarbeiter unserer Partnerorganisation motivieren die Dorfbewohner weiterhin, sich nicht mehr abweisen zu lassen und ihre Rechte gemeinsam mit Nachdruck einzufordern.

 

Demokratischer Wandel zur fortschrittlichen Gleichberechtigung

Oberziel

Gleichberechtigung für Frauen und Mädchen, Bildungsniveau heben, sicheres Einkommen, gewaltfreies Umfeld und somit nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen um Armut zu überwinden.

 

Zielgruppe und Mittler

Direkte Zielgruppe sind 20 Frauengruppen (500 Mitglieder), 20 Selbsthilfegruppen SHGs (300 Mg) und 20 Jugendgruppen (600 Jugendliche) der benachteiligten untersten Kasten, Minderheiten, Volksstämme in 10 rückständigen Dörfern. Durch Awarness of Rights- und Motivations- Programme, sowie Einkommen generierende Trainings soll schließlich die ganze Dorfgemeinschaft profitieren. Gesamtbevölkerung ist 12 524, davon 5 904 Frauen und 6 620 Männer, 2 469 Jugendliche und 1 960 Kinder bis neun Jahre.

 

Projektziel

In 10 rückständigen Dörfern sollen Frauen & Jugendliche mobilisiert werden, sich gegen soziale Missstände zu wehren. Durch Zusammenschluss und Ermächtigung von Frauen-, SHGs - und Jugendgruppen sollen gestärkte Dorfgemeinschaften entstehen, die sich ihrer Rechte bewusst sind. Die Gruppen individuell und auch die Gemeinschaft sollen mit Nachdruck darauf abzielen, dass Regierungsbeschlüsse und Dienstleistungen durch die Dorf- und Blockverwaltung zur Anwendung kommen, das soziale Übel der Diskriminierung ausgerottet werden und Gleichberechtigung durch demokratischen Wandel zur Anwendung kommen. Das staatlich bereitgestellte Recht auf Nahrungsversorgung, Gesundheits-Service, Bildung und Einkommen soll selbstbewusst eingefordert werden. SHGs werden durch ihre Spargruppen die Micro- Finanzierung für Frauen sicherstellen, um eigene kleine Privatunternehmen zu starten. Trainings für Einkommen schaffende Maßnahmen wird diese Selbstständigkeit vorbereiten. Die neu gewonnene Stärke verbessert dann die Lebenssituation des ganzen Dorfes nachhaltig.

 

Ausgangssituation/ Problemanalyse

Das Projektgebiet der rückständigen, abgelegenen Dörfer verfügt über wenig soziale- und technische Infrastruktur. Die Bevölkerung ist sehr arm aber kinderreich und lebt unter miserablen Bedingungen.

Wenige Arbeitsmöglichkeiten, die niedrige Bildungsrate von 59%, keine Berufsausbildung und schlechter Gesundheitszustand bedingen ein nur sehr niedriges Einkommen. So gibt es wohl verschiedene Regierungsprogramme, aus denen die Bürger staatliche Zuwendung erhalten können. Den Menschen in den Dörfern fehlt die Kenntnis, das Selbstbewusstsein und die Organisationsstruktur um Zugang zu diesen Programmen zu bekommen.

 

Aktivitäten in der Dorfgemeinschaft

 

1.

In allen Dörfern werden Gesundheitscamps sein mit Gesundheits-Checkup für alle Bewohner. Die Menschen sollen dabei sensibilisiert werden für Gesundheitsmaßnahmen wie nährstoffreiche Ernährung und Hygiene und dass Gesundheit nicht Willkür des Schicksal ist. Sie werden auch aufgeklärt über Dienstleistungen für Grundversorgung vor Ort und im 25 km entfernten staatlichen Krankenhaus. Oft gibt es private Ärzte, die die Not der Menschen ausnutzen und durch hohe Kosten verschulden sich die Menschen bei Krankheit über Generationen.

 

 

2.

Für 300 jugendliche Mädchen wird je Dorf mit einer Gruppe von 30 Tn ein 15tägiges Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungs- Training durchgeführt.  Das beugt Übergriffen vor.

Der Trainer ist ein erfahrener Meister im Kampfsport und Experte für Frauen-Selbstverteidigungs-Kurse.

 

3.

Da die ganze Dorfgemeinschaft aufgerüttelt und mobilisiert werden soll wird Straßentheater über die alltäglichen sozialen Übel aufgeführt. Öffentliches Straßentheater sensibilisiert die Bewohner und bringt soziale Übel wie häusliche Gewalt, Abtreibung, Diskriminierung ins Bewusstsein. Die Zuschauer öffnen sich und teilen sich untereinander mit. Frauen verstehen den erniedrigenden Effekt von Gewalt auf ihr Leben, stehen auf und wehren sich. Das Selbstbild und Soziale Image verändert sich. Aufgezeigte Lösungswege können das Leben von max. 5904 Frauen & Mädchen verbessern.

 

4.

Im zweiten Jahr sollen pro Quartal Dorfversammlung mit Frauen-Gruppen, Projekt-Mitarbeitern, Ortsvorsteher und Gemeinderat und Regierungsbeamten stattfinden, um aktuell über Regierungsbeschlüsse Auskunft zu erhalten und den Umgang mit der Verwaltung zu einzuüben. Es ist wichtig mit der Gemeindeverwaltung konstruktiv und diplomatisch zusammenzuarbeiten und dennoch den verantwortlichen Vertretern klar zu zeigen, dass die Frauen ihre Kraft nicht mehr unterwürfig abgeben.

5.

Um Gemeinschaft zu schaffen und zu stärken gibt es in jedem Dorf eine Feier der vier wichtigen Nationalfeiertage in den Treffpunkt Info Centers mit einem kleinen Kulturprogramm: 

Republic Day, Independence Day, Woman’s Day, Children’s Day.

Seit 2006 konnten wir im Distrikt Meerut und in Rishikesh viele Women Empowerment Projekte verwirklichen.